Liebe PELY® Alltagshelden,
in diesem Artikel beleuchten wir das Thema „Klimaneutralität“: Was bedeutet der oft mit „emissionsfrei“ verwechselte Begriff „klimaneutral“ eigentlich genau? Ist der Begriff verwirrend oder gar täuschend für Verbraucher? Wie handhaben wir „Klimaneutralität“ bei unserer Subbrand PELY® KLIMANEUTRAL?
Zudem geht es darum, zu überlegen, in welchen Bereichen unseres alltäglichen Lebens wir den CO2-Ausstoß verringern bzw. unseren ökologischen Fußabdruck sogar (klima-)neutralisieren können. Doch dazu später mehr, lasst uns zunächst erst einmal verstehen:
Was ist der Unterschied zwischen „klimaneutral“ und „emissionsfrei“?
Der Begriff „klimaneutral“ hat einen klaren und auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfbaren Bedeutungsinhalt: Er besagt, dass der CO2-Fußabdruck des so gekennzeichneten Produkts (oder auch des Unternehmens oder der Dienstleistung) null oder ausgeglichen, d. h. neutral, ist.
Kurzum: „Klimaneutralität“ bedeutet eine ausgeglichene Emissionsbilanz, bei der zuerst die entstandenen CO2-Emissionen erfasst und anschließend kompensiert werden. „Klimaneutralität“ sagt also nicht aus, dass komplett ohne CO2-Ausstoß ausgekommen wird – das wiederum versteht man unter „emissionsfrei“.
Die Bezeichnung „emissionsfrei“ besagt nämlich, dass bei der Produktion erst gar keine CO2-Emissionen in die Umgebung abgegeben werden – allerdings ist in gewissem Umfang CO2-Ausstoß bei industriell hergestellten Produkten unvermeidlich. Diese werden dann durch entsprechende Emissionszertifikate kompensiert.
Ist „Klimaneutralität“ Verbrauchertäuschung oder Greenwashing?
Immer mehr Unternehmen leisten einen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen, mit welchem sich Industrie- und Entwicklungsländer verpflichten, nationale Klimaschutzbeiträge festzulegen. Mittlerweile gibt es viele Produkt- und Dienstleistungsbeispiele, die sich als „klimaneutral“ bezeichnen. Die Wettbewerbszentrale schaut genau hin und verklagt(e) in diesem Zusammenhang eine Reihe von Unternehmen; auch unsere PELY® KLIMANEUTRAL Produkte kamen vor Gericht. Hintergrund der Klage war, Klarheit zu schaffen, welche Anforderungen für die Werbung mit der Aussage „klimaneutral“ gelten.
Präzedenzfall PELY® KLIMANEUTRAL – Oberlandesgericht Schleswig-Holstein urteilt!
An Werbeaussagen mit Umweltschutzbegriffen werden ähnlich strenge Maßstäbe angelegt wie bei gesundheitsbezogenen Aussagen – ist „Klimaneutralität“ denn nun Verbrauchertäuschung oder Greenwashing? Im Falle unserer PELY® KLIMANEUTRAL Produkte lautet das wegweisende Urteil des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts (OLG) vom 30.06.2022: NEIN! Das OLG zeigt klar auf: Die Auslobung der PELY® KLIMANEUTRAL Produkte ist eindeutig und nicht irreführend. Hierfür führt das OLG u. a. folgende Gründe an:
- Die mit PELY® KLIMANEUTRAL gekennzeichneten Müllbeutel erwähnen auf der Verpackung ausdrücklich, dass es sich bei der Kompensation um zertifizierte Projekte handelt, die den Klimaschutz unterstützen – dieser Hinweis ist laut OLG nicht zu übersehen und gibt hinreichend Auskunft.
- Zudem enthält die Verwendung des Begriffs Klimaneutral „die nachprüfbare Erklärung einer ausgeglichenen Emissionsbilanz. Der Vorwurf, dahinter könne sich „Greenwashing“ verbergen, ist nicht gerechtfertigt, weil sich die Erklärung erkennbar auf das Ergebnis bezieht“.
So gehen wir zum Thema „Klimaneutralität“ vor:
Eigentlich ist Klimaneutralität einfache Mathematik im Sinne des Dreiklangs „Vermeiden, Verringern, Kompensieren“. Seit Jahrzehnten bemühen wir uns, die durch unsere Produktion entstehenden Emissionen von Treibhausgasen fortlaufend zu reduzieren. Nun haben wir für ein wachsendes Teilsortiment den letzten Schritt zur Klimaneutralität unternommen. Unsere klimaneutralisierten Produkte erkennt man an unserem PELY® KLIMANEUTRAL Logo. Die bei diesen Produkten anfallenden CO2-Emissionen aus Herstellung, Transport, Vertrieb und Entsorgung werden durch die finanzielle Unterstützung zertifizierter Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Dafür errechnet ClimatePartner, unser Partner für Klimaschutz, welchen CO2-Ausstoß wir trotz all unserer bereits eingeleiteten Schritte noch verursachen – und diesen gleichen wir durch unsere finanzielle Beteiligung an nachhaltigen ökologischen und sozialen Kompensationsprojekten in Schwellen- und Entwicklungsländern aus. Lest hier alles zur „Klimaneutralität“ der Produkte unserer Subbrand PELY® KLIMANEUTRAL.
Wir von der pely-plastic GmbH & Co. KG werden unsere vielschichtigen Anstrengungen, Müll- und Gefrierbeutel so ressourcenschonend wie möglich herzustellen, weiter fortsetzen. Wir nehmen unsere Verantwortung für die nächsten Generationen und die UN-Ziele zum Klimaschutz ernst und leisten unseren Beitrag! Für uns sind das Thema Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Handeln für eine gemeinsame Zukunft seit Jahren keine leeren Worthülsen, sondern gelebte Praxis.
Kompensation von CO2-Emissionen wird kritisiert, aber was ist die Alternative zur Klimaneutralisierung?
Industrielle Produktionsprozesse können heutzutage noch nicht durch emissionsfreie Alternativen ersetzt werden – zugleich stellen sie aber einen wesentlichen Baustein unseres gesellschaftlichen Wohlstands dar. Um die kosten- und zeitintensive Entwicklung von wirtschaftlich tragfähigen Konzepten zum Ersatz fossiler Ressourcen weiter voranzutreiben, ist der Fortbestand deutscher (konventioneller) Industrien in Kombination mit einem grundsätzlichen Umdenken in Richtung Klimafreundlichkeit und bewusstes Vermeiden und Verringern von CO2-Emissionen unabdingbar. Solange sich die Emissionen jedoch nicht vollständig vermeiden lassen, ist eine Kompensation dieser der bestmögliche Weg. Denn unterm Strich zählt für alle Menschen dieser Erde die Bilanz der CO2-Emissionen.
So können wir auch im Alltag vorgehen:
Vermeiden – Verringern – Kompensieren!
Jeder kann etwas beitragen! Es fängt beim eigenen Konsumverhalten an. Besonders betroffen sind die Bereiche Mobilität, Wohnen und Ernährung. Bevor wir eine Leistung in Anspruch nehmen oder ein Produkt kaufen, können wir uns überlegen, wie sinnvoll das Produkt oder das Angebot überhaupt ist. Flüge können ja bspw. mittlerweile auch durch Extrazahlungen klimaneutral werden – doch eigentlich sollte man sich vorher fragen: Ist dieser Flug vermeidbar?
Wie können wir im Alltag mehr darauf achten, unsere verursachten Emissionen geringzuhalten? Folgend haben wir Euch ein paar Tipps zusammengestellt:
Ideen für einen klimafreundlicheren Alltag:
- Mehr Fahrrad oder Bahn nutzen, weniger Auto fahren und Flugzeug fliegen.
- Eher Urlaub in der Region machen, als Fernreisen zu unternehmen.
- Regionale Produkte kaufen, um Transport-Emissionen zu minimieren.
- Bei der Erzeugung von Fleischprodukten wird viel CO2 freigesetzt, deswegen lohnt es sich, den Konsum zu reduzieren. Wer nicht gleich vegetarisch leben möchte, kann sich dem Trend „Flexitarier“ anschließen – die bewusste Entscheidung, mehrheitlich ohne tierische Produkte zu leben, aber dennoch nicht ganz darauf zu verzichten.
- Ein Wechsel zu einem Ökostrom- bzw. Biogas-Anbieter spart CO2-Emissionen. Vor allem aber ist das eigene Nutzungsverhalten und der damit einhergehende Verbrauch von Warmwasser, Strom und Heizungsenergie entscheidend.
- Wer den CO2-Fußabdruck eines Jahres ausgleichen möchte, kann seine Emissionen bei bekannten Anbietern wie atmosfair, myclimate oder Klima-Kollekte kompensieren. Einen Rechner für den eigenen Ausstoß gibt es z. B. auf www.umweltbundesamt.de.
Konnten wir Euch mit diesem Artikel Klarheit zum Thema „Klimaneutralität“ verschaffen und Euch ggf. inspirieren, künftig bewusster auf den eigenen CO2-Verbrauch zu schauen? Wir sind gespannt auf Eure Meinung, Eure Erfahrungen und natürlich auch auf Eure Tipps – lasst uns voneinander lernen!
Euer PELY® Team
Übrigens: In unserer Blog-Reihe „Ab in die Tonne mit alten Gewohnheiten“ haben wir in den verschiedenen Blogartikeln aufgeschlüsselt, wie Ihr zum Beispiel Euren Kaffee nachhaltig zubereiten könnt und wie man möglichst wenig Lebensmittel verschwendet. Zudem haben wir auch Plastikbeutel und seine Alternativen unter die Lupe genommen. Vielleicht habt Ihr in den einen oder anderen Artikel schon hereingelesen und konntet Euch Anregungen holen und im Alltag umsetzen?
Links*:
Noch mehr Tipps:
https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/klimaschutz-so-kannst-du-selbst-co2-sparen/
CO2-Rechner:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klimaneutral-leben-im-alltag
ClimatePartner:
https://www.climatepartner.com/de
Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima:
https://allianz-entwicklung-klima.de/
*Die enthaltenen Links sind keine werblichen Links.
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Euer Beitrag ist sehr informativ. Vielen herzlichen Dank für Eure Mühe, Eure Bestrebungen und weiterhin viel Erfolg!
Ich denke sehr viel über Klimaneutral nach. Da ich kein Führerschein habe, bin ich immer nur mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV unterwegs. Ich mache selber gerne Urlaub in der Region bzw. in Deutschland als Fernreisen zu unternehmen. Ich esse gerne auch regionale Produkte wie Kartoffeln und Obst, Eier und Milch. Ich esse seltener Fleisch und würde daher als Flexitarier bezeichnen. Ökostrom und Biogas habe ich und vor allem achte ich auf das Nutzungsverhalten (Warmwasser, Strom und Heizungsenergie). Interessant finde ich die Möglichkeit, seine Emissionen bei atmosfair, myclimate oder Klima-Kollekte kompensieren zu können.
Ich erledige Einkäufe und Wege, die in der Nähe liegen, ausschließlich zu Fuß und lasse das Auto stehen.