Wie können wir nachhaltig im Supermarkt einkaufen und möglichst wenig Lebensmittel zu Hause verschwenden?

Wie können wir nachhaltig im Supermarkt einkaufen und möglichst wenig Lebensmittel zu Hause verschwenden? 4_pely.de

Wie können wir nachhaltig im Supermarkt einkaufen und möglichst wenig Lebensmittel zu Hause verschwenden?

Liebe PELY® Alltagshelden,

in unserer Blog-Reihe „Ab in die Tonne mit alten Gewohnheiten“ haben wir in den ersten beiden Blogposts aufgeschlüsselt, wie Ihr Euer Trinkwasser und Euren Kaffee nachhaltig zubereiten und konsumieren könnt. Vielleicht hat Euch die ein oder andere Anregung inspiriert und Ihr konntet sie direkt in Eurem Alltag umsetzen?

In diesem Artikel geht es darum, die größten Einsparpotentiale bei der Lebensmittelverschwendung aufzudecken und zu schauen, was wir beim nächsten Supermarkteinkauf berücksichtigen können, um unsere Umwelt zu schonen, ohne dass wir großartig auf unseren Genuss verzichten müssen.

Lebensmittelverschwendung und -vernichtung in Deutschland

PELY ab in die tonne mit den alten gewohnheiten brot beim baecker kaufenIn Deutschland werden jährlich fast 12 Millionen Tonnen Lebensmittel vernichtet. 48 % der Lebensmittelverschwendung entstehen laut Bundeszentrum für Ernährung bei der Erzeugung, Verarbeitung und im Handel. 52 % werden durch die Verbraucher, also durch uns, verursacht. Das ist einerseits erschreckend, aber anderseits ist es auch die Chance für uns als Verbraucher, es besser zu machen, da offensichtlich viel in unserer eigenen Hand liegt.

Doch welche Verantwortung tragen wir als Endkunden? Worauf können wir der Umwelt zuliebe beim Supermarkteinkauf achten?

Pro Kopf gerechnet werfen wir im Jahr ca. 37 kg Lebensmittel weg, die wir eigentlich vermeiden könnten. Vielleicht ertappt Ihr Euch gedanklich gerade selbst dabei, wie Ihr angeschimmelten Joghurt aus der hintersten Ecke Eures Kühlschranks herauskramt oder Ihr merkt, dass Ihr mal wieder zu viel eingekauft habt, weil Ihr mal Lust auf etwas Anderes hattet… Gerade in Singlehaushalten kann es schnell geschmacklich eintönig werden, wenn man immer dasselbe kauft. Da geht es uns doch allen gleich!

Warum werfen wir Lebensmittel weg und was können wir dagegen tun?

Wir alle wissen, dass Lebensmittel kostbar sind, dennoch verschwenden wir jeden Tag durchschnittlich 150 g pro Nase. Meistens, weil uns gar nicht richtig bewusst ist, wo das Einsparpotenzial beim „Verschwenden“ liegt…

Kein Problem, wir verraten es Euch! 😉

Impulskäufe vs. Einkaufszettel

PELY ab in die tonne mit den alten gewohnheiten im Supermarkt das richtige kaufenIn Supermärkten werden wir oft durch Angebote für Großpackungen gelockt. Wir kaufen dadurch mehr ein, als wir eigentlich benötigen. Impulskäufe entstehen, wenn wir gestresst nach der Arbeit zu exotischen Früchten, ausgefallenen Käsesorten oder „Süßkrams“ greifen, der unseren Alltagsgeschmack dann doch nicht 100 %-ig trifft. Um nachhaltiger einzukaufen, hilft nur der gute Oldschool-Einkaufszettel, der uns klarmacht, was wir wirklich brauchen – wichtig ist dann beim Einkaufen, dass wir uns an den Zettel halten.

Ältere Lebensmittel kreativ verwerten

Wenn trotz geplanter Vorgehensweise dennoch ein Lebensmittel zu verschimmeln droht, sollten wir es kreativ verarbeiten, statt es in die Tonne zu hauen. Das Bundeszentrum für Ernährung hat hierfür eine Rezeptseite unter dem Namen „Zu gut für die Tonne“ initiiert, auf der Ihr genussvolle Anregungen für schnell verderbliche Lebensmittel findet. Das bringt auch jede Menge Abwechslung in Euren Ernährungsalltag. Zum Beispiel können „angematschte“ Bananen als Bananenpfannkuchen für Euer Frühstück verarbeitet werden. Lebensmittelreste zwingen Euch quasi zur Kreativität beim Kochen und damit verbessert Ihr automatisch Euer Kochrepertoire.

Richtige Menge kochen! Doch zu viel gekocht, was nun?

Auch beim Kochen gilt es, gut zu planen! Beim Einkaufen sollten wir auf die richtige Menge für die Personenzahl achten; hierbei verschätzen wir uns leider sehr oft und ärgern uns dann darüber. Kochbücher oder Onlinerezepte helfen hier weiter!

Bleibt dann trotzdem etwas übrig, können wir es anschließend richtig aufbewahren und frischhalten. Zum Beispiel können wir eine Suppe bedenkenlos einfrieren oder die abendliche Pizza in Klarsichtfolie einwickeln, um sie am nächsten Tag noch snacken zu können. Es macht also Sinn, Frischhaltedosen in verschiedenen Größen sowie Frischhaltefolie und -beutel in der Küche parat zu haben. 😉

Inzwischen gibt es sogar Sterneköche und Restaurants wie das „Silo“ in London, die nach „No Waste“ praktizieren. Dazu gehört, dass sie ausschließlich saisonale Zutaten aus der Region verwenden und diese unverpackt einkaufen.

Der Supermarkt verführt uns mit „fertigen“ Produkten – wie sollen wir uns verhalten?

Nicht nur, wenn wir zu Hause Lebensmittel zubereiten, gibt es jede Menge zu berücksichtigen, sondern auch wenn wir unterwegs essen. Durch den Hype der to-go-Produkte nehmen wir uns seltener Lebensmittel von zu Hause mit. Schnell zubereitete Lebensmittel stehen hoch im Kurs, da die Berufstätigkeit in unserer Gesellschaft zunimmt und die Schnelllebigkeit stets präsent ist. Wir holen uns gerne den „Fertigsalat“ mit Dressing und Plastikgabel – das ist unkompliziert und hilft uns, unseren Alltagsstress zu kompensieren und Zeit wiedergutzumachen. Wir müssen nur den Deckel abnehmen und schon ist unser gesunder Businesslunch „zubereitet“. Ähnlich verhält es sich mit Müsli, Joghurt oder Gemüsesticks im to-go-Becher, die auf dem Weg unseren Mittagshunger stillen.

Hm, eigentlich können wir das doch selbst, oder? Abends eine Gurke schneiden und morgens mitnehmen… wie konnten wir das verlernen?

Die Frage ist doch, warum wir nicht die Gurke im Stück kaufen oder uns selbst einen Obstsalat machen, statt fertigen in der Plastikverpackung zu kaufen? Die Antwort: Wir bekommen es förmlich auf dem Präsentierteller serviert und wurden am Ende des Tages von dem plastikverpackten to-go-Essen „verführt“.

Unser Rat: Kauft bewusst und nehmt Euch Zeit – auch wenn das manchmal in der Feierabendträumerei schwerfällt.

Worauf können wir beim Supermarkteinkauf achten, um im besten Sinne für uns und unsere Umwelt zu handeln?

Beim Einkaufen könnt Ihr darauf achten, Obst und Gemüse lose in Euren Supermarktwagen bzw. in Euren selbst mitgebrachten Einkaufskorb zu legen. Das spart Verpackungsmaterial.

Solltet Ihr aus hygienischen Gründen doch lieber eine Verpackung vorziehen, verwendet hauchdünne Obstbeutel. Sie verbrauchen zum Teil sogar weniger CO2 als Papiertüten, da sie wesentlich dünner sind und damit auch weniger Energie in der Produktion verbrauchen.

In manchen Fällen ist es sinnvoll, dass Lebensmittel in Plastik verpackt sind – zum Beispiel eine Gurke, denn ohne Schutz verrottet und matscht sie sehr schnell. Wenn bestimmte Lebensmittel nicht geschützt werden, werden sie also viel schneller durch den Handel entsorgt, wo wir wieder beim Thema der Lebensmittelvernichtung wären.

Grundsätzlich gilt die Regel, dass Lebensmittel, die von Natur aus eine feste Schale haben, wie zum Beispiel Avocados, Orangen, Kartoffeln, Karotten etc., immer problemlos ohne Verpackung gekauft werden können. Lebensmittel mit geringer Haltbarkeit oder die schnell „matschen“ sind durch eine Kunststoffhülle besser geschützt, zum Beispiel Tomaten und Erdbeeren.

Einige bekannte Supermarktketten wollen bald verstärkt auf Mehrwegnetze für loses Obst und Gemüse umstellen, um Verpackungen einzusparen. Wir sind gespannt!

Bei Brotwaren kauft Ihr optimalerweise frisches Brot beim Bäcker um die Ecke anstatt industriell verarbeiteter und in Plastik verpackter Aufbackbrötchen. Fleisch und Wurst kauft Ihr am besten von der Theke, hier greift Ihr automatisch zu mehr Frische und weniger Plastik.

Wenn Euch der Supermarktbesuch zu komplex wird, könnt Ihr aber auch gezielt auf Wochenmärkte gehen. Hier könnt Ihr sicher sein, dass fast nichts verpackt ist und die von Euch ausgewählte Ware frisch schmeckt. 😉

Lebensmittel umweltfreundlich einkaufen, verwenden & konsumieren – Wir empfehlen:

Lebensmittel einkaufen:

1. Vermeidet Impulskäufe und setzt auf bewusste Supermarktbesuche mit einer gut durchdachten Einkaufsliste. Dann gebt Ihr weniger Geld für unnötige Lebensmittel aus und kauft in den richtigen Mengen.

2. Kauft vorzüglich unverpacktes Obst und Gemüse! Beachtet dabei, dass Obst und Gemüse mit harter Schale (z. B. Äpfel, Avocados, Zitronen) grundsätzlich lose gekauft werden kann, aber es auch Obst und Gemüse gibt (z. B. Gurken), das sich eingeschweißt länger hält und es dadurch besser ist, es in eingepackter Form zu kaufen, um die Lebensmittelvernichtung durch den Handel hinauszuzögern.

3. Kauft frisch: Auf dem Wochenmarkt, von der Fleisch- und Käsetheke, Brot von der Bäckerei nebenan.

Lebensmittel zu Hause konsumieren und verwerten:

1. Kocht nur so viel, wie Ihr wirklich braucht. Was übrig bleibt, wird eingefroren, foliert oder in einer Frischhaltebox aufbewahrt.

2. Verwertet Eure Lebensmittelreste, indem Ihr kreativ kocht oder nach passenden Rezepten recherchiert.

Lebensmittel unterwegs essen:

Für alle Berufstätigen unter Euch, die viel unterwegs sind: „Vesper“ ist wieder voll im Trend („Stulle“ in einer Pausenbox). Vorausplanung zu Hause ist also das A und O: Schmiert Euch morgens frisch Euer Pausenbrot oder kocht Euch etwas für Euren kommenden Arbeitstag vor. Meidet vorgeschnittene to-go-Lebensmittel in Plastikverpackungen.

Wir nennen Euch drei gute Gründe, warum Ihr feste Plastikverpackungen meiden solltet:
1. Ihr habt definitiv keine Weichmacher im Lebensmittel.
2. Ihr spart Geld, da die to-go-Produkte meistens deutlich teurer sind.
3. Ihr handelt umweltbewusst, was Euch und allen nachfolgenden Generationen zugutekommt.

Wir hoffen, der Artikel gibt Euch einen kleinen Leitfaden für Euren nächsten Supermarktbesuch und wünschen Euch viel Freude beim Ausprobieren eines „Resterezeptes“! 😉

Euer PELY® Team

 

Links und Studien*:

BZFE Bundeszentrum für Ernährung:
https://www.bzfe.de/lebensmittelverschwendung-1868.html

NABU – Naturschutzbund Deutschland:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/ressourcenschonung/einzelhandel-und-umwelt/nachhaltigkeit/20787.html

Zu gut für die Tonne:
https://www.zugutfuerdietonne.de/

*Die enthaltenen Links sind keine werblichen Links.

Instagram
Vorheriger Beitrag
Christiane Bors: Ich leite das vegane Hostel „Green Haven“!
Nächster Beitrag
Wie können wir Plastik im Haushalt reduzieren bzw. vermeiden?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.