Liebe PELY® Alltagshelden,
in unserer Blog-Reihe „Ab in die Tonne mit alten Gewohnheiten“ haben wir in den ersten Blogposts aufgeschlüsselt, wie Ihr zum Beispiel Euren Kaffee nachhaltig zubereiten könnt und wie man möglichst wenig Lebensmittel verschwendet. Vielleicht hat Euch die ein oder andere Anregung inspiriert und Ihr konntet sie direkt in Eurem Alltag umsetzen?
In diesem Artikel geht es darum, Lebensmittel und Waren mit kleinen Mängeln zu retten – und dabei auch noch Geld zu sparen…
Viele Lebensmittel und Waren, die produziert werden, landen einzig und allein deshalb im Müll, weil sie nicht der Norm entsprechen oder weil bald das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist. Zum Glück gibt es einige Projekte, die diese Waren retten und für uns zugänglich machen.
Mit Ecken und Kanten – Green Lifestyle Outlet
Wenn ein Produkt eine alte Verpackung oder kleinste Mängel hat, wird es im herkömmlichen Handel nicht mehr verkauft. Doch für den Käufer oder die Käuferin macht der Inhalt oft keinen Unterschied: Die Bio-Zahnpasta ist genauso nutzbar, auch wenn die Verpackung nicht mehr makellos aussieht. Hochwertig verarbeitete Pullover aus Bio-Baumwolle können noch problemlos getragen werden, auch wenn sie vielleicht einmal im Schaufenster als Muster hingen. Genau diese Waren landen in dem Outlet für nicht perfekte und aussortierte Produkte – und können bequem online ausgewählt und bestellt werden. Die Betreiber versprechen: „Alle Produkte sind noch in einem einwandfreien Zustand, haben eben unter Umständen ein paar Ecken und Kanten, und werden dafür aber natürlich für einen günstigeren Preis verkauft.“ Somit ist es eine Win-win-Situation für alle: Das Produkt muss nicht entsorgt werden und es ist sogar noch billiger. Im Sortiment findet man neben Naturkosmetik, Kleidung und Bio-Lebensmitteln auch Zero-waste-Produkte und Produkte ohne Plastik wie Edelstahlbrotboxen mit einer kleinen Delle, Glasstrohhalme mit Knick in der Verpackung und schief geschnittene Bienenwachstücher. Viel Freude beim bewussten Online-Shopping!
Foodsharing – Geben und Nehmen
Das Netzwerk der Foodsharing-Initiative hat mal in Berlin begonnen und ist mittlerweile international aufgestellt. Die unabhängige Initiative will dazu animieren, dass übrige Lebensmittel umverteilt werden. Über die Vernetzungsplattform kannst Du als angemeldete*r Nutzer*in zum Beispiel auch Lebensmittel in größeren Mengen bei Betrieben abholen und an bestimmten Orten nach den Community-Guidelines umverteilen. Du kannst auch Deine eigenen überschüssigen Lebensmittel anbieten. Es geht dabei nur um Waren, die noch genießbar sind – und die Du eventuell nicht mehr essen kannst, weil Du vielleicht länger verreist. Der Grundsatz lautet natürlich: „Nichts an andere weitergeben, was man selbst nicht mehr essen würde.“ Über die Plattform werden auch überregionale Veranstaltungen und Informationen rund um das Thema Lebensmittelverschwendung veröffentlicht.
Lebensmittel-to-go per App retten
Vor allem Bäckereien und Supermärkte müssen wegen der geltenden Verordnungen täglich frische, meist Take-away-Ware wegwerfen. Dazu gehören vor allem Backwaren, aber auch Sushi-Boxen oder Ähnliches. Die kostenlose App „Too Good To Go“ (www.toogoodtogo.de) sorgt dafür, dass Du in Deinem Radius schauen kannst, wo Du vergünstigt (maximal für 3,90 Euro) Überraschungspakete abholen kannst. Der Händler hat die Care-Pakete dann schon vorbereitet und Du kannst diese in einem bestimmten Zeitfenster entgegennehmen. Schau doch mal, welche Angebote es in Deiner Nähe gibt.
SIRPLUS – Gerettete Lebensmittel im Supermarkt einkaufen
Nicht allein im Online-Shop, sondern auch in so genannten „Rettermärkten“ (bisher gibt es sechs in Berlin) können überschüssige Lebensmittel eingekauft werden. Oft handelt es sich dabei um aussortierte Ware aufgrund des Mindesthaltbarkeitsdatums. Durch die direkte Zusammenarbeit mit 700 Produzenten und Großhändlern kommt die Initiative an Lebensmittel, die noch genießbar sind, aber nicht mehr im herkömmlichen Handel verkauft werden. Darunter findet man Bio-Produkte, aber auch andere Ware, die preiswerter angeboten wird. Mit Glück entdeckt man im Online-Shop sogar Lebensmittel, die nichts kosten. Außerdem kann man sich von „Retterboxen“ überraschen lassen, die eine vielfältige Auswahl an Lebensmitteln (auf Wunsch auch nur vegan oder vegetarisch) enthalten.
Du fragst dich vielleicht, ob die Lebensmittel denn sicher noch genießbar sind, auch wenn sie vielleicht schon „abgelaufen“ sind? Darauf antwortet SIRPLUS: „Da es sich um ein Mindesthaltbarkeits- und nicht um ein Verfallsdatum handelt, ist das Lebensmittel in der Regel auch nach dem angegebenen Datum noch verzehrbar. Bei den Tausenden von Produkten, die wir bisher getestet haben, zeigte sich, dass bis jetzt alle Lebensmittel, bei denen das MHD bereits abgelaufen war, noch bestens genießbar waren und verzehrt werden konnten.“ Lass Dich überraschen, was in Deiner Box ist…
etepetete – Eine zweite Chance für verwachsenes Gemüse und Obst
Es ist verrückt: Nur weil eine Gurke krumm ist und damit nicht ordentlich in die Kartons zur Auslage im Supermarkt passt, wird sie aussortiert. Dabei schmeckt das Gemüse wie die geraden Artgenossen. Genauso geht es dreibeinigen Möhren, verwachsenen Kartoffeln oder Zwillingsradieschen, die nicht der Norm entsprechen und somit erst gar nicht den Weg bis in den Supermarkt schaffen. Ein erheblicher Teil einer Ernte bleibt wegen seines Aussehens auf dem Feld liegen, wird vernichtet oder zur Energiegewinnung umfunktioniert. Die Macher von etepetete haben einen Weg gefunden, das Obst und Gemüse zu retten: Sie versenden die „Mängelexemplare“ in Boxen CO2– und plastikneutral direkt an die Verbraucher. etepetete hat somit zusammen mit einem Netzwerk an Bio-Bauern eine Rettung für extravagant aussehendes Obst und Gemüse geschaffen. Du hast im Online-Shop die Wahl zwischen Gemüse-, Obst-, Mix- und Rohkostboxen in verschiedenen Größen. „Wir von etepetete haben bereits über 3.500.000 kg Gemüse aufgrund der Farbe, Form oder Größe gerettet“, können die Gründer stolz verkünden. Mittlerweile versenden sie auch Bio-Lebensmittel, die als „nicht optimal“ für den Handel eingestuft wurden und ein zu kurzes Mindesthaltbarkeitsdatum besitzen oder falsch etikettiert wurden. In einer „Retter-Snack-Box“ findet man haltbare Snacks mit kleinen Makeln, darunter Tomatenkonserven, Kartoffeln oder Pasta in Bio-Qualität. Perfekt für die Vorratskammer!
Konnten wir Euch mit diesem Artikel etwas inspirieren, künftig nach Alternativen beim Einkaufen zu schauen, um noch essbare Lebensmittel und Waren mit kleinen Mängeln vor der Mülltonne zu retten?
Wir freuen uns immer über Eure Meinung, Eure Erfahrungen und natürlich auch über Eure Tipps – lasst uns voneinander lernen!
Euer PELY® Team
Links*:
Mit Ecken und Kanten:
https://www.miteckenundkanten.com/
Foodsharing:
https://www.foodsharing.de/
Too Good To Go:
https://www.toogoodtogo.de
SIRPLUS – Dein Online-Shop für gerettete Lebensmittel:
https://www.sirplus.de/
etepete – Dein Bio-Online-Shop für krummes Obst und Gemüse im Abo:
https://www.etepetete-bio.de/
*Die enthaltenen Links sind keine werblichen Links.