Max Lehmann: „Teilen ist das neue Haben.“

Max Lehmann von feinen_PELY Alltagsheld

Max Lehmann: „Teilen ist das neue Haben.“

TEILEN IST DAS NEUE HABEN – mit dieser Vision hat Max eine Sharing Community zum sicheren Vermieten & Mieten gegründet, bei dem Mitglieder alles Mögliche teilen können. So muss nicht jeder alles kaufen, was gebraucht wird, sondern man kann es miteinander teilen, was langfristig zu weniger Konsum und Ressourcenverbrauch führt. #TeilenIstDasNeueHaben

Lieber Max, wir freuen uns auf das Interview mit Dir und darauf, Dich als PELY® Alltagsheldin kennenzulernen! Los geht’s, stell Dich am besten selbst einmal kurz vor:

Max: >> „Hi, ich bin Max, 27 Jahre alt, habe International Management im Bachelor studiert und studiere aktuell noch Wirtschaftsinformatik im Master. Wofür ich seit 2021 richtig brenne, ist unsere Sharing Community „fainin“, die ich während meines Bachelorstudiums gegründet habe mit der Vision, dass Teilen doch die Zukunft sein muss.“

Erzähl uns von Deiner Sharing Community „fainin“! … und was steckt eigentlich genau hinter der Abkürzung?

Max: >> fainin leitet sich vom englischen Wort “to fain” ab. Das heißt so viel wie „gerne tun“. Es vermittelt ein Gefühl der Bereitwilligkeit und Begeisterung, was gut zu dem Geist einer Plattform für Peer-to-Peer-Verleih und -Ausleihen wie fainin passt. fainin suggeriert eine Gemeinschaft, in der die Mitglieder gerne und freudig ihre Sachen mit anderen teilen, was mit der Mission des Projekts übereinstimmt, eine Kultur zu fördern, in der Benutzen wichtiger als Besitzen ist.

Wie kamst Du dazu fainin zu gründen und was treibt Dich am meisten an?

Max: >> Die Gründung von fainin war für mich eine Reise, die nicht nur aus der Notwendigkeit, sondern aus einer Vision entstand, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Wie Steve Jobs sagte: „Diejenigen, die verrückt genug sind zu denken, dass sie die Welt verändern können, sind diejenigen, die es tun.“ Bei fainin geht es darum, eine Lücke in unserer Gesellschaft zu schließen, eine Lücke, die durch den übermäßigen Konsum und die Verschwendung von Ressourcen entstanden ist. Wir leben in einer Welt, in der Besitz oft mit Erfolg gleichgesetzt wird. Doch ich sah eine andere Möglichkeit, in der Teilen nicht nur ein Akt der Notwendigkeit, sondern ein Akt der Gemeinschaft und des Vertrauens ist. Es geht um mehr als „nur“ um das Teilen von Gegenständen, es geht um den Aufbau einer Gemeinschaft, die auf Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung basiert.

„Stop buying, start sharing!“– Wie viele Dinge kann man bei fainin inzwischen schon leihen? Wie wird Eure Sharing Plattform angenommen?

Max: >> Circa 5000 Mietangebote gibt es jetzt bei fainin, davon etwa 50% von Privatpersonen und 50% von gewerblichen Vermietern, von denen wiederum ca. 250 Verleihunternehmen sind.

Was bietet sich gut an, es zu leihen bzw. zu verleihen? Was ist bisher besonders beliebt und welche Sparten wollt Ihr noch weiter ausbauen?

Max: >> Zu den Top Verleihgegenständen gehören Dinge, die nicht täglich genutzt werden, aber dennoch essentiell sein können, wenn die Notwendigkeit entsteht: Dazu zählen beispielsweise Werkzeuge, Campingausrüstung, spezielle Küchengeräte und Elektronikartikel wie Party- & Kameraequipment. Diese Gegenstände sind oft kostspielig in der Anschaffung und werden nicht regelmäßig genutzt, was sie zu idealen Kandidaten für unser Sharing-Modell macht. Besonders beliebt auf unserer Plattform sind Artikel, die für einmalige Ereignisse oder spezielle Anlässe benötigt werden, wie zum Beispiel Partyzubehör oder saisonale Sportausrüstungen.
Wir sehen großes Potenzial in der Erweiterung der Sparten, insbesondere in Bereichen wie High-Tech-Geräten, professioneller Fotoausrüstung und langfristig vielleicht sogar Fahrzeugen.

Kann einfach JEDER mitmachen? Was muss man tun, um Teil der “fainin-family” zu sein?

Max: >> Ja, grundsätzlich kann jeder Teil der fainin-Familie werden. Unser Ziel ist es, eine offene und zugängliche Plattform für alle zu sein, die am Teilen von Gegenständen interessiert sind. Unser Ziel bei fainin ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der Teilen einfach, sicher und lohnend ist. Wir glauben, dass jeder etwas Einzigartiges zur Gemeinschaft beitragen kann und dass durch das Teilen von Ressourcen eine nachhaltigere und vernetztere Welt möglich wird. Jeder, der diese Vision teilt und bereit ist, einen positiven Beitrag zu leisten, ist herzlich willkommen.

Was unterscheidet fainin von anderen, ähnlichen Plattformen?

Max: >> Eines der Hauptmerkmale von fainin ist unser einzigartiges „Design for Trust“. Wir haben erkannt, dass das größte Hindernis für das Teilen zwischen Unbekannten das Vertrauen ist. Deshalb haben wir spezielle Funktionen implementiert, wie 100%ige ID-Überprüfung und eine Versicherung für jede Transaktion bis zu 15.000 €, um ein Höchstmaß an Sicherheit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.
Zusätzlich bieten wir Unternehmen und sozialen Gruppen die Möglichkeit, exklusiv miteinander zu teilen in sogenannten “Communities”. Dieser Ansatz ermöglicht eine größere Flexibilität und Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse verschiedener Organisationen. Viele Unternehmen mit +300 Mitarbeitenden und Universitäten und Hochschulen haben bereits ihre Community bei fainin gestartet.

 

Wie weit verbreitet ist fainin bisher? Wo überall kann man bereits Dinge leihen und verleihen?

Max: >> Wir konzentrieren unsere Aktivität auf städtische Räume, jedoch steht und fällt es mit dem Angebot, nur wenn noch mehr Einzelpersonen ihre Mietangebote hochladen, können wir ein flächendeckendes Angebot für unsere Plattform anbieten.
Die Plattform ist so strukturiert, dass sie leicht skalierbar ist. Das macht es uns leicht, schnell in neue Gebiete zu expandieren. Denn das Ziel ist ganz klar, fainin zu einer globalen Plattform zu entwickeln. Und wir arbeiten aktiv daran, unsere Präsenz sowohl national als auch international zu erweitern.

Was ist Euer Ziel bzw. der nächste Meilenstein, den Ihr erreichen möchtet?

Max: >> Unser unmittelbares Ziel ist es, die Reichweite und Wirksamkeit von fainin deutlich zu erweitern. Dabei liegt der Fokus auf zwei Hauptbereichen: der Vergrößerung unserer Benutzerbasis und der Erweiterung unserer Plattformfunktionalitäten.
Es geht bei fainin nicht nur darum, was man leihen kann, sondern auch um die Schaffung einer Gemeinschaft, die auf Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung basiert. Indem wir unseren Nutzern mehr Möglichkeiten bieten, wollen wir die Idee des Teilens weiter in den Alltag integrieren und so einen nachhaltigeren und verantwortungsbewussteren Konsum fördern.

Wie seht Ihr die Zukunft des Teilens und der Sharing-Economy im Allgemeinen? Gibt es Trends oder Entwicklungen, die Ihr als besonders vielversprechend oder wichtig erachtet?

Max: >> Ich bin diesbezüglich sehr optimistisch und erkenne sogar mehrere vielversprechende Trends:
  1. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein: Ein stetig wachsendes Umweltbewusstsein unter den Konsumenten führt zu einem verstärkten Interesse an nachhaltigen Konsumformen. Die Sharing-Economy spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Dieser Trend resultiert aus der Notwendigkeit zur Reduzierung von Abfall und Überkonsum.
  2. Technologische Fortschritte: Die Entwicklung neuer Technologien bieten enorme Möglichkeiten zur Verbesserung der Sicherheit, Transparenz und Benutzerfreundlichkeit in der Sharing-Economy. Diese Technologien können dabei helfen, Vertrauen zwischen Nutzern zu schaffen und Transaktionen effizienter zu gestalten.
  3. Veränderung des Konsumverhaltens: Insbesondere jüngere Generationen zeigen ein verändertes Konsumverhalten, bei dem der Zugang zu Produkten und Dienstleistungen gegenüber dem Besitz bevorzugt wird.
  4. Urbanisierung: Mit der zunehmenden Urbanisierung und dem Leben in dicht besiedelten Städten wird der Platz knapper und teurer. Das Teilen von Gegenständen wird somit nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus praktischen und ökonomischen Gründen attraktiver.

Gab es einen speziellen Moment, der Dein Denken und Handeln verändert hat und Dich zu einem „grüneren“ Bewusstsein bewegt hat?

Max: >> Ich war schon immer ein sehr “effizienzverliebter” Mensch und durch das Aufwachsen auf dem Land auch sehr naturverbunden. Meine Eltern haben mich schon als Kleinkind mit zum Pilze sammeln und zur Blumenernte genommen. Aber ja, es gab tatsächlich einen speziellen Moment, der mein Denken und Handeln maßgeblich beeinflusst und mich zu einem „grüneren“ Bewusstsein geführt hat. Dieser Moment war während meines International Management Studiums, als ich intensiv über die Themen Nachhaltigkeit, Konsum und die Auswirkungen unserer Lebensweise auf die Umwelt nachdachte.
Besonders geprägt hat mich die Erkenntnis, wie stark uns Marketing & die Konsumgesellschaft beeinflussen und wir kaum realisieren, wie ineffizient wir als Gesellschaft mit unseren Ressourcen umgehen. Viele Gegenstände werden gekauft, selten genutzt und schließlich weggeworfen. Da wuchs in mir der Wunsch, einen realen Beitrag zur Förderung einer nachhaltigeren Konsumkultur zu leisten und gleichzeitig eine Gemeinschaft aufzubauen.

Wo ist Deine Schmerzgrenze zwischen „gut für die Umwelt“ vs. „persönlichem Komfort, auf den Du nicht verzichten möchtest“?

Max: >> „Es gibt Bereiche, in denen ich aus Umweltschutzgründen bewusst Abstriche mache. Zum Beispiel bevorzuge ich öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad gegenüber dem Auto (besitze auch gar kein Auto – Carsharing regelt das), reduziere meinen Fleischkonsum (ich koche ausschließlich vegan) und achte auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Jedoch gibt es auch Aspekte des persönlichen Komforts, auf die ich nicht verzichten möchte, wie etwa auf moderne Technologien, die mir sowohl im Beruf als auch im Alltag eine effiziente und produktive Gestaltung ermöglichen. Meine Philosophie ist, dass jeder Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zählt, auch wenn wir nicht perfekt sind. Es geht nicht darum, extreme Opfer zu bringen, sondern vielmehr darum verantwortungsvoller mit unseren Entscheidungen umzugehen. Dies schließt ein, dass wir Technologien und Innovationen nutzen, die uns helfen, umweltfreundlicher zu leben, ohne dabei unseren Lebensstandard grundlegend zu senken.

 

Max, herzlichen Dank für das Interview! 🤍 Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg! Die Plattform scheint den Zahn der Zeit getroffen zu haben, sogar das Filmteam von GALILEO war schon für Dreharbeiten bei Euch. Wir freuen uns, mehr von Euch zu sehen und zu hören, weiter so!

Wenn Ihr, liebe PELY® Community, Fragen an Max habt, kommentiert einfach unter diesen Beitrag!

 

Links*:

LinkedIn-Profil:
https://www.linkedin.com/company/fainin
https://fainin.com/linktree

Webseite:
https://fainin.com/

Instagram Profil:
https://www.instagram.com/fainin_sharing/ 

Bildnachweise:
©Max Lehmann

*Die enthaltenen Links sind keine werblichen Links.

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