Christiane Bors: Ich leite das vegane Hostel „Green Haven“!

Christiane Bors: Ich leite das vegane Hostel „Green Haven“! 1_pely.de

Christiane Bors: Ich leite das vegane Hostel „Green Haven“!

Christiane Bors ist Gründerin des veganen Bed & Breakfasts „Green Haven“ in Hamburg und Mitgründerin der „Stückgut“ Unverpackt-Läden, in denen man verpackungsfrei in Hamburg einkaufen kann.

Liebe Christiane, wir freuen uns auf das Interview mit Dir und darauf, Dich als PELY® Alltagsheldin kennenzulernen! Stell Dich unserer PELY® Community doch einmal kurz vor:

Christiane: >> „Ich bin Christiane (Bors), 37 Jahre, Gründerin des „Green Haven – Vegan Bed & Breakfast Hamburg“ und Mitgründerin der Unverpackt-Läden „Stückgut“ (auch in Hamburg). Ich lebe mit meinem Sohn Emil und meinem Freund in Hamburg-Wandsbek.“

Wie sieht Dein Alltag aktuell aus? Was bestimmt täglich Dein Leben?

Christiane: >> „Wenn ich morgens meinen 3-jährigen Sohn zum Kindergarten gebracht habe, kümmere ich mich um meine Gäste im „Green Haven“, erledige dort meine Büroarbeit und bereite die Gästezimmer vor. Nach einer Mittagspause, in der ich versuche, mir täglich etwas frisch zu kochen, hole ich meinen Sohn ab und wir verbringen den Nachmittag im „Green Haven“, um Gäste zu empfangen, oder gemütlich zu Hause bzw. auf dem Spielplatz.“

Was bewegt Dich zu einem „grünen“ Bewusstsein? Gab es einen speziellen Moment, der Dein Denken und Handeln verändert hat?

Christiane: >> „Ich habe mich schon als Kind für Themen wie Tiere, Müll und Umwelt interessiert, bin mit 19 Jahren Vegetarierin geworden und 2011 dann einen Schritt weitergegangen zu veganer Ernährung und Lebensweise. Und je mehr ich mich mit Themen wie Umweltschutz, Tierschutz und Klimawandel beschäftigt habe, desto mehr wollte ich dies auch persönlich und später auch beruflich umsetzen.“

Was bereitet Dir besonders viel Freude am „Green-Lifestyle“? Welchen persönlichen Vorteil siehst Du für Dein eigenes Leben?

Christiane: >> „Dadurch dass ich bewusster und einfach weniger konsumiere, habe ich gelernt, die Dinge wieder mehr wertzuschätzen, die man sich von Zeit zu Zeit leistet. Ich verbringe z. B. keine Zeit mehr in Modeboutiquen, Schuhläden oder vor den unzähligen Pflegeprodukten in einer Drogerie, sondern kaufe gelegentlich gebrauchte Sachen in Second-Hand-Läden und über eBay Kleinanzeigen oder eben bewusst ökologisch und fair hergestellte Einzelstücke. Pflegeprodukte mische ich teilweise selbst bzw. verwende einfach Produkte wie Seife am Stück. Auch habe ich das Gefühl, dass wir uns gesünder ernähren, dadurch dass wir hauptsächlich Bioprodukte kaufen.“

Wo siehst Du Deine persönlichen Herausforderungen, Deinen Alltag umweltbewusst zu gestalten? Wo ist Deine Schmerzgrenze zwischen „gut für die Umwelt“ vs. „persönlichem Komfort, auf den Du nicht verzichten möchtest“?  

Christiane: >> „Ich habe noch einen Kleinwagen, den ich vor vielen Jahren angeschafft habe, weil es keine Möglichkeit gab, zu meiner damaligen Arbeitsstelle mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen. Aus Bequemlichkeit (insbesondere mit Kind) habe ich das Auto immer noch, obwohl wir es nur alle ein bis zwei Wochen einmal benutzen, um die Großeltern zu besuchen. Auch außer Haus, z. B. im Kindergarten, muss man Kompromisse eingehen – z. B. Wegwerfwindeln statt Stoffwindeln und es ist dort auch kein veganes Essen möglich.“

Was ist Dein Lieblingsstück, also Dein persönliches „Green-Gadget“ ?

Christiane: >> Ich trage seit etwa einem Jahr Barfußschuhe, die in Europa hergestellt werden und für die teilweise recycelte Materialien eingesetzt werden; und mag seitdem eigentlich gar keine „normalen“ Schuhe mehr tragen.“

 

Wo holst Du Dir Deine Inspiration für Dein „grünes“ Bewusstsein?

Christiane: >> Im Gespräch mit den „Green Haven“-Gästen oder meinen „Stückgut“-MitstreiterInnen der Unverpackt-Läden kommen immer wieder interessante Themen zur Sprache, auch über Social Media finde ich neue Produkte und Zero-Waste- und Upcycling-Ideen.“

 

Wie läuft die Müllentsorgung bei Dir ab? Wählst Du Deine Produkte zum Entsorgen von Müll bewusst aus? Was benutzt Du selbst, und warum?

Christiane: >> Da ich möglichst jedes Alltagsprodukt nach und nach auf seine Nachhaltigkeit überprüfe, habe ich im Bereich Müll mittlerweile folgende Lösung für uns gefunden: Wir trennen zu Hause (und auch im „Green Haven“) nach Biomüll, Recycling, Papier, Glas und Restmüll und sammeln darüber hinaus Korken und Batterien. Wir verwenden, soweit es geht, gar keine Müllbeutel (in den Gastzimmern z. B.); ansonsten verwenden wir Zeitungspapier, Papiertüten und Plastiktüten aus anderer Verwendung (z. B. von Toilettenpapier). Sehr selten benutzen wir Plastikmüllbeutel von der Rolle aus Recyclingplastik.“

Charlott vom PELY® Markenteam: >>Wir finden es super, dass Du auch beim Thema Müllentsorgung sehr sparsam und umweltbewusst handelst und können Dich nur loben für Deine bewusste Haltung – privat, als auch im „Green Haven“! Auf Deinen letzten Punkt würde ich gerne näher eingehen – das ist sehr interessant, weil auch ich bis vor Kurzem noch davon ausgegangen bin, dass Recyclingplastik die beste Wahl sei. Ich wusste nicht, dass man viel mehr Energie für die Produktion von dickeren Recyclingbeuteln benötigt, denn dünn kann man diese leider nicht herstellen. Meine Kollegen brachten dazu in einem unserer letzten Meetings Licht ins Dunkle und machten mir klar, dass durch diesen höheren Materialeinsatz auch die Transportkosten höher werden – insgesamt haben die Recyclingbeutel damit eine signifikant schlechtere CO2-Bilanz als zum Beispiel unsere dünnen PELY® Beutel, die mit deutlich weniger Material auskommen und in Deutschland hergestellt werden.

Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist die konsequente Mülltrennung, die dabei hilft, dass die Ressourcen in den Anlagen auch wirklich recycelt werden können.

Auch Papier ist übrigens in der Herstellung sehr aufwendig und energieintensiv und weist meist ein höheres Gewicht als Plastik auf und ist daher auch keine umweltfreundliche Alternative. Beispiel: Papiertüten müssen bis zu 43-mal wiederverwendet werden, bevor sie so umweltfreundlich sind wie eine Plastiktüte, so die Dänische Umweltbehörde.

Wir Verbraucher stecken in einem dichten Dschungel von Fakten, in dem wir uns versuchen zu orientieren, um wirklich im Sinne unserer Umwelt zu handeln. Und genau darum finde ich es toll, dass wir uns austauschen. ?“

 

 

Vielen Dank, liebe Christiane, für das interessante Interview mit Dir, es hat uns großen Spaß gemacht!

Wenn Ihr, liebe PELY® Community, Fragen an Christiane habt, kommentiert einfach unter diesen Beitrag!

 

 

Links*:

Stückgut:
https://www.stueckgut-hamburg.de

Bildnachweise: Andrea Lang Photography

*Die enthaltenen Links sind keine werblichen Links.

Instagram
Vorheriger Beitrag
Wie können wir als echte Kaffeejunkies in unserem „beschäftigten“ Alltag Müll vermeiden?
Nächster Beitrag
Wie können wir nachhaltig im Supermarkt einkaufen und möglichst wenig Lebensmittel zu Hause verschwenden?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.